Tiefschlaf Gene gefunden

Messung von Hirnstromwellen im Schlaflabor. Wieviel Nachtruhe ein Mensch benötigt, hängt auch von der Intensität seines Schlafes ab.

Träger einer bestimmten genetischen Eigenschaft ruhen besonders effizient. Forscher der Universität Zürich haben Tiefschlaf-Gene entdeckt. Menschen mit einer Mutation im sogenannten Adenosin-Desaminase-Gen schlafen tiefer als Menschen mit der normalen Variante des Gens. Die Zürcher Forscher um Hans- Peter Landolt untersuchten die Beziehung zwischen genetisch bedingten Variationen der Hirnaktivität im Schlaf und dem Adenosin- Neurotransmittersystem. An der Untersuchung nahmen mehr als 4.300 Probanden teil. Adenosin ist ein chemischer Grundbaustein im Körper, ein Energieträger und ein Botenstoff. Genetische Veränderungen im Adenosin-Neurotransmittersystem beeinflussen das Schlafbedürfnis und die Schlafqualität, sagen die Forscher. In der aktuellen Ausgabe des Magazins «Proceedings of the National Academy of Sciences» berichten sie, dass Schläfer mit

dem mutierten Adenosin-Desaminase-Gen auch weniger oft während der Nacht erwachten. Die Genveränderung könnte erklären, warum einige Menschen einen tieferen Schlaf haben als andere. Menschen mit einer anderen Mutation im Adenosin-System, im Gen für den Adenosin-A2A-Rezeptor, haben eine veränderte Aktivität der Hirnstromwellen. Die Muster unterscheiden sich während des Schlafs wie auch im Wachzustand, berichten die Forscher. Sie vermuten, dass medikamentöse Behandlungen gegen Schlafstörungen entwickelt werden könnten, die auf das Adenosin-Neuro-transmittersystem wirken. Schon früher war vermutet worden, dass genetische Faktoren für das Schlafbedürfnis eine Rolle spielen. Aber die dafür verantwortlichen Gene und ihre Funktionen waren bislang unbekannt.


Gründe für´s Frühaufstehen

Wenn die innere Uhr vorgeht: Forscher haben die Ursache einer Schlafstörung gefunden, die Menschen zu «Zu-Frühaufstehern» macht. Eine Mutation verursacht krankhaftes Frühaufstehen.

Beim Schlafen hat jeder Mensch seinen eigenen Rhythmus. Einige weichen jedoch so stark von üblichen Mustern ab, dass sie Probleme haben ihren gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen. Jetzt haben Forscher eine Ursache des vorverlagerten Schlafphasensyndroms gefunden. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) definiert das Syndrom so: verfrühte Schläfrigkeit mit Unvermögen, bis zu einem üblichen Zeitpunkt wach zu bleiben und verfrühtes morgendliches Erwachen. Nach Schätzungen ist etwa ein Mensch unter 300 betroffen. Forscher um Ying-Hui Fu von der University of California at San Francisco haben jetzt nachgewiesen, dass die Schlafstörung auf einer Mutation beruht.

Das betroffene Gen liegt auf dem Chromosom 17 und heißt "ck1 delta". Die Wissenschaftler machten die Mutation ausfindig, indem sie Mitglieder von Familien untersuchten, in denen das Syndrom auftrat. Übertrugen sie die Mutation auf Mäuse, wurden auch diese zu Frühaufstehern. Bei Fruchtfliegen erzielten sie die entgegengesetzte Wirkung. Die innere Uhr der Insekten wurde mit der Mutation eher gebremst, was sie sozusagen zu Langschläfern machte. Die Studie zeige, dass das innere Uhrwerk von Säugetieren und Insekten zwar aus vielen ähnlichen Proteinen besteht. Ihre Mechanismen wichen jedoch erheblich voneinander ab, berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Magazins «Nature».

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